Mittwoch, 16. April 2008

Maxpedition Fatboy Versipack

In der heutigen Review möchte ich mich meinem derzeitig absoluten Favoriten unter den Taschen widmen, dem Fatboy Versipack von Maxpedition. Auf Maxpedition Hard Use Gear wurde ich aufmerksam auf der Suche nach einer kleinen aber vielseitigen und robusten Tasche, die noch dazu möglichst viele Fächer bieten und modular erweiterbar und auf immer wieder wechselnde Bedürfnisse anpassbar sein sollte - alles Gebiete, in denen Maxpedition in meinen Augen bis heute absolut unschlagbar ist.

Der Fatboy Versipack verfügt insgesamt über 11 unterschiedliche Fächer und Unterteilungen, sieht man einmal von den 2 aussenliegenden Halterungen für Stifte, Sonnenbrille oder sonstiges und dem Karabinerhaken ab. Dazu kommen MOLLE-kompatible Laschen ("PALS Webbing", kurz für "Pouch Attachment Ladder System"), an denen eine Vielzahl weiterer Taschen, entweder von Maxpedition oder einer Unmenge weiterer Hersteller, angebracht werden kann, um die Möglichkeiten dieser Tasche noch zu erweitern. Aber werfen wir erst einmal einen Blick auf die Standardfeatures des Versipack.

Fangen wir beim Hauptfach an. Sobald man den Clip geöffnet hat, der die Abdeckklappe über dem Hauptfach verschliesst, findet man zum einen ein kleines Schubfach von etwa 12cm auf 11cm, dahinter, von einem Reissverschluss gesichert, ein Fach von etwa 15cm auf 13cm (das sich hervorragend für Dinge wie Geldbeutel, Notizblätter und sonstige Dinge, auf die man schnellen Zugriff haben möchte, eignet). Das eigentliche Hauptfach ist etwa 16cm auf 8cm und 21cm tief, es ist von einer Nylonabdeckung mit Zugkordel verschlossen, auf diese Art und Weise ist der Inhalt gut vor dem Herausfallen und vor leichten Regenschauern geschützt. An Vorder- sowie Rückseite des Hauptfaches befinden sich Abtrenner aus einem Nylon Netzgeflecht, mit denen man hervorragend kleinere Gegenstände schnell griffbereit halten kann.

Hinter der Abdeckklappe (in der sich auch ein Fach befindet) findet sich ein flaches Schubfach, das eigentlich für den Transport einer Handfeuerwaffe vorgesehen ist - das man aber natürlich für jeden beliebigen anderen Zweck verwenden kann. In der Grundausstattung des Fatboy Versipack befindet sich hier eine Klettfläche, für die sich auch ausreichend passendes Zubehör bei Maxpedition findet, im Bild als Beispiel das Dual Mag Retention Insert, ursprünglich für Pistolenmagazine gedacht, aber auch gut für Taschenlampen, Multitools oder Taschenmesser geeignet.

Rechts und links des Hauptfaches befindet sich zum einen eine 14cm auf 7cm Tasche mit Reissverschluss und PALS Webbing (die mir hervorragende Dienste als Erste Hilfe Tasche leistet), zum anderen eine Art Holster mit Klettverschluss. In den Abbildungen zum Review habe ich im PALS Webbing der Tasche einen Maxpedition Grimlock D-Ring Karabiner angebracht, dieser gehört nicht zur Standardausstattung des Fatboy Versipack. Das Holster entspricht der Five Inch Tube Sheath von Maxpedition und eignet sich hervorragend, um eine Taschenlampe, ein Multitool oder ähnliches unterzubringen. Mein Leatherman Wave Multitool samt Bitsatz passt perfekt hinein.

Weiter oben befindet sich unmittelbar am Ansatz zum Schultergurt links ein Karabinerhaken und weiteres PALS Webbing, auf der rechten Seite findet sich eine Art Handyfach mit Stifthaltern links und rechts davon. Der Karabinerhaken ist recht praktisch, um kurzzeitig Kleinigkeiten zu befestigen, wenn auch ich persönlich meine Schlüssel nie dauerhaft daran anbringe, weil mich das Klimpern auf Dauer einfach zu sehr stören würde. Das Handyfach ist in meinem Fall einigermassen unsinnig, da mein PDA-Phone nicht hineinpasst, jedes reguläre Handy wird man jedoch ohne Schwierigkeiten darin verstauen können, so dass es einen sicher verschlossenen und leicht und schnell erreichbaren Platz am Fatboy Versipack hat.

Die Rückseite des Versipack ist komplett mit einem Netz-Geflecht gepolstert, das sich recht angenehm trägt, allerdings leider sehr allergisch auf Klettverschlüsse an der Kleidung reagiert, die es relativ unschön ausreissen. Ebenfalls auf der Rückseite findet sich eine stabile Nylonlasche mit Druckknopf, mit der der Fatboy zur zusätzlichen Gewichtsverteilung am Gürtel befestigt werden kann. Der 5cm breite Schultergurt ist an einer Seite mit einer Schnalle, an der anderen Seite fest an der Tasche befestigt. Auch beim Schultergurt ist mit einem Polster für die richtige Gewichtsverteilung gesorgt.

Der Maxpedition Fatboy Versipack ist, wie die meisten Artikel des Herstellers, in schwarz, olive drab, coyote tan und ACU pattern sowie neuerdings zusätzlich in foliage green erhältlich.

Maxpedition verwendet ausgezeichnete Materialien. Der Versipack ist aus Cordura 1000 Denier abrieb- und wasserresistenten Nylon mit DuPont Teflonbeschichtung, YKK hochstabilen Reissverschlüssen und UTX Duraflex Nylonverschlüssen. Alle Kunststoffteile sind niedrig Infrarot reflektierend. Die Materialien machen sich deutlich im Preis des Fatboy Versipack bemerkbar (etwa 75 Euro in Deutschland), allerdings hatte ich selten zuvor ein Gefühl derartig guter Verarbeitung bei einer Tasche.

Fazit:

Für meinen Every Day Carry Bedarf ist der Fatboy Versipack von Maxpedition die beste Tasche, die mir jemals in die Finger gekommen ist. Alles ist gut durchdacht, die Erweiterbarkeit sucht ihresgleichen, dazu ist das Material enorm robust und wasserabweisend. Um sie immer und überall dabeizuhaben sind mir die meisten Messengerbags einfach zu gross und zu schwer. Im Gegenzug dazu machten mir kleinere Taschen für die nötigsten Dinge des Alltags, die dennoch zu viel sind, um sie auf die Hosentaschen zu verteilen, zu oft entweder den Eindruck eines Damen Modehandtäschchens oder sie verfügten nur über ein einziges Fach, in dem alles durcheinanderfällt und sich im schlimmsten Fall gegenseitig beschädigt.
Der Fatboy Versipack von Maxpedition Hard Use Gear ist ohne Zweifel mein Top Kandidat für eine grenzenlos vielseitige EDC Tasche.

Verbesserungswünsche:

Man lernt nie aus im Leben und es geht immer noch ein wenig besser. Daher verbleibe ich mit meinen zwei Verbesserungswünschen:
Der Fatboy Versipack könnte durchaus noch ein wenig mehr PALS Webbing gebrauchen, auf dem Gurt oder der Klappe des Hauptfachs. Abgesehen davon wäre lediglich eine etwas überarbeitete Art von Polsterung für die Taschenrückseite, die weniger anfällig für das Ausreissen durch Klettverschluss an der Kleidung anfällig ist, wünschenswert.

Vorschau:

Da eine Tasche nie genügend Möglichkeiten bieten kann befindet sich mein Exemplar des Fatboy Versipack natürlich nicht mehr im Urspungszustand. Daher werde ich in den nächsten Posts einiges an Zubehör von Maxpedition genauer unter die Lupe nehmen. Ausserdem gibt es das ein oder andere Tutorial, unter anderem ein Do-It-Yourself für Zipper-Pulls und Lanyards aus Paracord 550.


Bildergalerie:

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